GIPFELBLICKE AUF DEUTSCHLAND
Geografie: Die   Zugspitze    (2.962   m   ü.   NHN)   ist   die   höchste   Erhebungen   in   den   16 deutschen   Bundesländern   und   damit   der   höchste   Berg   Deutschlands.   Der Gipfel   befindet   sich   im   Wettersteingebirge    auf   der   deutsch-österreichischen Grenze.    Die    Zugspitze    ragt    ca.    2.200    Höhenmeter    aus    der    Ebene    von Garmisch-Partenkirchen auf. Unsere Aufstiegsroute: 1. Von Garmisch-Partenkirchen führt der Weg am Olympia-Skistadion vorbei zum Partnachklamm. Weiter geht es durch das Reintal, an der Reintalangerhütte vorbei, hinauf zur Knorrhütte. 2 . Die   zweite   Etappe   führt   von   der   Knorrhütte   über   das   Zugspitzplatt hinauf    zu    einem    gesicherten    Grat.    Entlang    des    mit    Ketten    und Drahtseilen   versehenen   Bergrückens   kraxelt   man   dann   weiter   bis   zur Gipfelplattform    und    von    dort    hinüber    zum    Ostgipfel    auf    dem    das Gipfelkreuz steht. Unsere Abstiegsroute: Nach   den   herrlichen   Gipfelblicken   geht   es   kräftesparend   mit   der   Gondel   bis zur     Station     SonnAlpin “     und     weiter     mit     der     ehrwürdigen     Zugspitz- Zahnradbahn   nach   Grainau.   Von   dort   fährt   ein   Zug   zum   Ausgangspunkt   der Tour nach Garmisch-Partenkirchen. Anstrengung: Lange Bergtour. Als Zwei-Tages-Wanderung zu empfehlen (T2 - T3). Ausrüstung: Hochgebirgstaugliche   Schuhe   und   Kleidung.   Steigeisen   und   Klettergurt   auf der Tour ab Garmisch-Partenkirchen sind nicht erforderlich. Gefahren: Die   lange   Bergtour   ist   nicht   zu   unterschätzen   und   erfordert   entsprechende Kondition und bergsteigerisches Können bei der Gratkraxelei.
Die höchsten natürlichen Erhebungen in den Bundesländern  BAYERN
Letzte Aktualisierung: 30.05.2019
Blick zur Zugspitze Zwei glückliche Sachsen auf der Zugspitze
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Höhenprofil vom Start bis zum Ziel Weg durch das Partnachklamm Der Wildbach Partnach zeigt seine Schönheit Der Mensch ist manchmal ein Herdentier Ein Durchkommen ist hier unmöglich An der Reintalangerhütte wird gerastet Aufstieg am Talschluss Knorrhütte Entspannung auf der Terrasse der Knorrhütte Das haben wir uns verdient Gut gesichert geht es empor Der Gipfel kommt näher Gipfelplattform: Land zwischen Deutschland und Österreich Brigitte auf dem Weg zum Gipfelkreuz
                   © Erich Arndt
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1. Etappe
2. Etappe
Um 7:00 Uhr geht's auf in die sonnigen Berge Anstieg zum Grat Höher geht es nicht! Gipfelblick von der Zugspitze Mountain Hiker
Im Reisetagebuch geblättert (Sonnabend/Sonntag, 26./27.06.2011)                                         In zwei Etappen auf die Zugspitze
Gegen    6:30    Uhr    sind    die    Betten    verwaist,    dass    Unternehmen Zugspitze   beginnt.   Wenige   Wolken   haben   sich   noch   an   die   Berge geklammert,    doch    blaue    Lücken    in    der    grauen    Himmelsdecke kündigen   Besserung   an.   Mein   Wanderthermometer   zeigt   15 °C.   Die morgendlichen   Abläufe   nehmen   eine   Stunde   in   Anspruch.   Um   7:30 Uhr fällt die Tür ins Schloss des Florianshofs, die Bergtour beginnt. Das   710 m   hoch   gelegene   Olympia-Skistadion   ist   nach   10   Minuten erreicht.   Der   erste   Abschnitt,   etwa   2 km,   führt   über   einen   breiten Weg      am      Gasthaus      Wildenau      vorbei,      zum      Eingang      der Partnachklamm.      Die      Wanderung      durch      die      700 m      lange wildromantische   Felsschlucht   ist   ein   besonderes   Erlebnis.   Da   es   früh am    Tag    ist,    bleibt    den    Wanderern    der    Eintritt    erspart,    denn    der Durchgang    ist    gebührenpflichtig.    Bald    liegt    das    beeindruckende Naturschauspiel,   mit   dem   tosenden   Wasser   und   der   feuchten   Kühle hinter   uns,   der   Eingang   zum   sonnigen   Reintal   ist   erreicht.   Zeit   für eine   erste   Trinkpause.   Im   Reintal    sieht   die   Welt   gleich   ganz   anders aus:   Sonnig   breitet   sich   das   weite   Tal   zwischen   den   Bergen   aus. Sandbänke   und   Wasserfälle   sind   zu   sehen.   Die   weißen   Steine   der Kalkalpen   leuchten   in   der   Sonne.   Doch   der   Blick   muss   auf   dem schmalen     Pfad     nach     unten     gerichtet     werden.     Eine     vor     uns durchgezogene   Schafherde   hat   ihre   organischen   Spuren   hinterlassen. Tausende    Schmeißfliegen,    mit    der    Vorliebe    für    geruchsintensive Stoffe, haben ihre Lieblingsspeise entdeckt. Nach   gut   zweieinhalb   Stunden   ist   die   erste   Jause,   die   Bockhütte (1.052    m),    erreicht.    Nach    einer    kurzen    Verschnaufpause    geht    es weiter,   immer   entlang   der   Partnach.   Der   Weg   durch   das   Tal   steigt leicht    an,    es    wird    stiller.    Am    Standort    Blaue    Gumpe “    ist    das Flüsschen   plötzlich   verschwunden.   Einst   gab   es   hier   einen   blauen Bergsee,   der   allerdings   nicht   mehr   existiert.   Ein   Hochwasser   im   Jahr 2005   hat   ihn   weggeschwemmt.   Nun   kommt   es   ganz   dick,   denn   die vor    uns    ziehende    Schafherde    ist    erreicht.    Etwa    500   Tiere    trotten bläkend    vor    uns    her.    Der    Weg    ist    schmal,    ein    Durchkommen unmöglich.   Nach      fünf      Stunden      und      zurückgelegten      14 km      ist      die Reintalangerhütte   erreicht.   Sie   liegt   1.366 m   hoch.    Ein   schöner   Ort, er   ist   umgeben   von   1.000 m   hohen   Felswänden   und   kleinen   Kiefern. Vor    der    Hütte    rauscht    die    Partnach.    Im    Wind    flattern    Gebets- Fähnchen.   Nach   etwa   20   Minuten   Rast   geht   es   weiter,   der   Knorrhütte entgegen.   Die   Schafe   haben   inzwischen   ihr   Ziel   erreicht,   bleiben   auf einer   Wiese   zurück.   Die   Reintalangerhütte   entfernt   sich,   wird   immer kleiner.   Nach   einer   halben   Stunde   ist   das   Ende   des   Reintales,   der Talschluss,   erreicht.   Der   Weg   führt   nun   über   steile   Kehren   bergauf zum   Zugspitzplatt.   Brigitte   und   ich   folgen   den   roten   Markierungen, die    über    mehrere    Felsstufen    hinaufführen.    Weitere    zweieinhalb Stunden,   etwa   700   Höhenmeter,   stecken   in   den   Beinen,   als   gegen 15:00   Uhr   die   Knorrhütte,   in   2.052 m,   erreicht   ist.   Die   Wanderer haben   17 km   zurückgelegt,   sind   7:30   Stunden   unterwegs   gewesen und 1.342 Höhenmeter gestiegen. Das   Bier   auf   der   Terrasse,   umgeben   von   einer   grandiosen   Bergwelt, überspannt     von     einem     wolkenlosen     blauen     Himmel,     ist     ein besonderer   Genuss.   Der   Wirt   Thomas   Knestel   und   die   zwei   kleinen
verspielten   Hüttenhunde   empfangen   uns   freundlich.   Den   Schlafplatz,   ein Zimmerlager     mit     zwei     Doppelstockbetten,     haben     wir     vorsorglich gebucht.   Das   vom   Deutschen   Alpenvereins   bewirtschaftete   Haus   ist   gut ausgestattet.   Es   gibt   28   Zimmer-   und   80   Matratzenlager,   Waschräume mit   Dusche,   WC,   Trockenraum,   Hüttenschuhe   sowie   eine   Küche   und zwei    Gasträume.    Wer    will,    kann    für    einen    Obolus    von    2,50    €    drei Minuten       warm       duschen.      Auch       der       Übernachtungspreis       der hochgelegenen   Unterkunft   ist   mit   26   €   pro   Person   vertretbar.   Erfrischt und    umgezogen,    entspannen    sich    die    sächsischen    Wanderer    in    der Nachmittagssonne,   plaudern   mit   einem   Bergwanderer   aus   Aachen   und genießen   die   Stille.   Gegen   18:00   Uhr   wird   zu   Abend   gegessen.   Brigitte hat    Nudeln    mit    Fleischsoße    und    ich    Leberkäse    mit    Kartoffelsalat gewählt.    Mit    der    einbrechenden    Dämmerung    geht    es    in    die    Koje. Inzwischen ist auch das zweite Doppelstockbett im Zimmer belegt. Am   nächsten   Morgen   geht’s   um   6:00   Uhr   aus   den   Betten.    Nach   einer Katzenwäsche   und   dem   Bergsteigerfrühstück   beginnt   die   zweite   Etappe. Die   Berge   liegen   in   der   Morgensonne.   Etwa   900   Höhenmeter,   verteilt   auf 3,5 km,   liegen   vor   uns   –   ein   hartes   Stück Arbeit.   Gleich   hinter   der   Hütte wird     es     steil,     dann     zieht     sich     der     Steig     über     eine     geröllige Mondlandschaft    des    Zugspitzplatts    zum    flachen    Karboden    mit    der Seilbahnstation   SonnAlpin   auf   eine   Höhe   von   etwa   2.600 m   hinauf.    In einigen     Mulden     liegt     noch     etwas     Schnee.    Wir      nähern     uns     dem Schneefernerhaus   mit   seiner    futuristisch   anmutenden   Architektur.   Der Bergwanderer   aus   Aachen   hat   sich   uns   angeschlossen.   Die   Geselligkeit und   das   Tempo   scheinen   ihm   zu   gefallen.   In   weiter   Ferne   glänzt   das Gipfelkreuz    der    Zugspitze.    Der    Gletscher    selbst,    der    Schneeferner genannt   wird,   liegt   links   des   Weges   und   ist   winzig   klein.   Unübersehbar sind die Spuren des winterlichen Skibetriebes. Das    Areal    wird    schwierig.    Ein    steiles    Schuttfeld    muss    auf    einem Serpentinenweg   begangen   werden.   Der   Gesteinsschutt   geht   mächtig   in die   Waden.   Kurzschrittig   und   kurzatmig   geht   es   in   der   vegetationslosen Landschaft   voran.   Die   Sonne   heizt   den   Kreislauf   zusätzlich   auf.   Nach der   Überwindung   des   Schuttfeldes   beginnt   der   letzte   Abschnitt.   Über einen   gut,   mit   Stahlseilen,   Tritteisen   und   Stangen,   gesicherten   Grat   geht es   hinauf   zur   Zugspitze.   Der   Einstieg   und   die   Kletterei   erfordern   Kraft und   Mut   zugleich.   Brigitte   besiegt   sich   wieder   einmal   selbst   und   meistert alle   Hürden.   Mit   zunehmender   Höhe   erweitert   sich   der   Weitblick   über die Alpen. Der Gipfel naht! Um    10:15    Uhr    ist    das    Werk    vollbracht.    Brigitte    und    ich    haben    die Zugspitzplattform    erreicht.    Die    Aussicht    allein    entschädigt    für    die Strapazen.   Ein   Nebeneffekt   der   touristischen   Erschließung   ist,   dass   der Ausblick   mit   Hunderten   Seilbahnfahrern   geteilt   werden   muss.   Einige werfen   ungläubige   Blicke   auf   die   Wanderer,   als   ob   es   ungewöhnlich   ist, zu   Fuß   auf   einen   Berg   zu   gelangen.   Große   Flächen   sind   zugebaut,   den eigentlichen   Gipfel   kann   man   auf   Anhieb   kaum   entdecken.   Dominant erhebt   sich   die   höchste   Hütte   der   deutschen   Alpen:   das   Münchner   Haus. Wir   gehen   nochmals   in   die   Felswand   und   steigen   hinüber   zum   Standort des    Gipfelkreuzes.    Nun    ist    der    wirkliche    Gipfel    der    Zugspitze,    das Höchste,   was   man   in   Deutschland   erklimmen   kann,   erreicht.   Brigitte   und ich stehen 2.962 m über dem Meeresspiegel – es geht nicht höher.