GIPFELBLICKE
© Erich Arndt
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Gipfelblicke
auf die Bezirke der DDR
ROSTOCK
Geografie:
Der
Piekberg
ist
die
höchste
Erhebung
der
Ostseeinsel
Rügen
.
Zu
DDR-Zeiten
gehörte
die
Anhöhe
zum
Bezirk
Rostock.
Der
„
Berg
“
hebt
sich
aus
seiner
direkten
Umgebung
durch
geringe
Höhendifferenzen
kaum
ab.
Er
befindet
sich
in
einem
Waldgebiet
im
nordöstlichen
Teil
der
Halbinsel
Jasmund,
etwa
3 km
südwestlich
der
Stubbenkammer im Nationalpark Jasmund.
Unsere Anfahrtsroute:
Von
Sassnitz
fahren
wir
etwa
6,0
km
entlang
der
Landstraße
303
in
Richtung
Hagen.
Vor
dem
Großparkplatz
an
der
Stubbenkammerstraße
führt
ein
etwa
2
km
langer
Wander-
und
Reitweg
in
das
Buchenwaldgebiet
der
Stubnitz
hinein.
Der
Gipfel liegt unweit eines Reitweges.
Unsere Abfahrtsroute:
Nachdem
die
Pfade
verlassen
sind
fahren
wir
ein
Stück
über
die
Landstraße
303
und
folgen
dann
einer
maroder
Bitumenstraße
bis
zur
Gaststätte
an
der
Viktoriasicht.
Bis
zum
Aussichtspunkt
muss
gelaufen
werden.
Nach
Sassnitz
geht
es
über
die
Landstraße 303 kräftesparend bergab.
Anstrengung:
Mittelschwere Tour wegen der Anstiege.
Ausrüstung:
Wander- bzw. Radlerausrüstung.
Gefahren:
Keine.
Bemerkungen:
Entsprechend
der
Nationalparkordnung
ist
es
verboten,
die
ausgewiesenen
Rad-
und
Fußwege zu verlassen. Bei Verstoß droht ein Bußgeld!
Letzte Aktualisierung: 05.10.2018
im Kontext der Geschichte
Im Reisetagebuch geblättert
(Freitag, 06.07.2018)
Im Nationalpark Jasmund unterwegs
Die höchsten natürlichen Erhebungen in den ehemaligen Bezirken der DDR
Die
bisherigen
8
Etappen
von
Leipzig
bis
Greifswald
waren
zusammen
630
km
lang.
Am
heutigen
Tag
sollen
noch
einige
Kilometer
dazukommen,
denn
der
letzte
Abschnitt
bis
Sassnitz
und
der
Besuch
des
Nationalparks
Jasmund
mit
seinen
berühmten
Kreidefelsen
und
lauschigen
Wäldern
in
denen
sich
auch
der
Piekberg,
die
höchste
Erhebung
des
ehemaligen
DDR-Bezirks
Rostock
befindet,
ist unser Ziel.
Die
Wetterlage
hat
sich
etwas
verändert.
Der
Himmel
ist
bewölkt
und
die
Temperaturen
sind
gesunken.
Ab
7:00
Uhr
lassen
wir
uns
das
Frühstück
im
Hotel
Adler
in
Greifswald
schmecken,
dann
geht
es
auf
die
Piste.
Entlang
der
alten
Alleenstraße
nach
Stralsund
fahren
Brigitte
und
ich
über
die
Orte
Mesekenhagen
und
Reinberg
zum
Fährhafen
nach
Stahlbrode.
Die
Überfahrt
zur
Insel
Rügen
dauert
nur
10
Minuten.
Nun
geht
es
quer
auf
sehr
unterschiedlichen
Straßen,
Fahrradwegen
und
Pfaden
über
die
Insel
bis
nach
Sassnitz.
Die
ersten
Orte,
die
passiert
werden
heißen
Losentitz,
Freudenberg,
Zudar,
Wendorf
und
Garz.
In
der
ältesten
Stadt
Rügens
steht
auf
meinem
Kilometerzähler
die
Zahl
31.
Die
folgenden
10
km
bis
nach
Kasnevitz
geht
es
auf
einer
verkehrsreichen
Alleenstraße,
die
aus
Krimlinden
besteht,
weiter.
Bis
Putbus
rollen
unsere
Räder
auf
einem
guten
Radweg.
Nach
der
Durchquerung
der
Stadt
geht
es
verkehrsberuhigt
ein
Stück
an
der
Strecke
des
Rasenden
Rolands
entlang
bis
nach
Viervitz
und
Zirkow.
Der
nächste
Abschnitt
führt
über
grobes
Kopfsteinpflaster
und
später
über
Sandwege.
Nach
stressigen
4
km
auf
der
stark
befahrenen
Landstraße
293
ist
Prora
erreicht.
Bis
Sassnitz
steht
ein
Fahrradweg
zur
Verfügung.
Die
Versorgung
wird
in
einem
REWE-Makt
gesichert.
Gegen
13:00
Uhr
checken
Brigitte
und
ich
in
der
Pension
Lenz
in
der
Hauptstraße
41a
in
Sassnitz
ein
und
beziehen
das
Zimmer
9.
Der
Hunger
und
der
Durst
werden
gestillt,
dann
geht’s
eine
Stunde
in
die
Horizontale.
Nach
der
Ruhestunde
radeln
wir
auf
der
L
303
nach
Jasmund.
Die
Höhenmeter
der
Strecke
sind
bald
geschafft.
Kurz
vor
der
Ortschaft
Hagen
führt
ein
Wander-
und
Reitweg
in
die
Wälder
der
Stubnitz
hinein.
Um
die
Landschaft
ganzheitlich
zu
verstehen,
muss
man
ihre
Geschichte
kennen.
Im
Nationalpark
Jasmund,
der
1990
gegründet
wurde,
finden
sich
Zeugnisse
verschiedener
Epochen
der
Erd-
und
Menschheitsgeschichte.
Das
Spektrum
reicht
von
Milliarden
Jahren
alten
Gesteinen,
die
von
eiszeitlichen
Gletschern
aus
Skandinavien
verschoben
wurden,
über
die
70
Millionen
Jahre
alte
Rügener
Kreide
mit
ihren
Fossilien
und
Feuersteinen
bis
zu
den
Bodendenkmälern
aus
frühgeschichtlicher
Zeit.
Das
Gebiet
wurde
während
der
letzten
Eiszeit
von
Inlandgletschern
geformt.
Sie
stauchten
die
im
Untergrund
anstehende
Kreide
und
ältere
eiszeitliche
Schichten
zu
einem
Höhenrücken
auf.
Die
höchste
Stelle,
der
Piekberg,
ragt
heute
161
m
über
die
Ostsee
hinaus.
Bekannter
jedoch
ist
der
118
m
hohe
Felsvorsprung
des
Königsstuhl,
ein
Wahrzeichen
der
größten
Insel
Deutschlands.
Vor
etwa
14.000
Jahren
endete
die
Vergletscherung
im
Gebiet
Rügens.
Der
Naturraum
veränderte
sich.
Vor
etwa
6.000
Jahren
stieg
der
Meeresspiegel
auf
sein
heutiges
Niveau
an.
Hochgebiete
wie
Jasmund
wurden
zu
Inseln.
Durch
die
abtragende
Wirkung
von
Wellen
und
Strömungen
entstanden
Steilufer,
die
bis
heute
das
Landschaftsbild prägen.
Am
25.
Juni
2011
erkannte
die
UNESCO
die
wertvollsten
alten
Buchenwälder
Deutschlands
als
Weltnaturerbe
an
–
Jasmund,
mit
seinem
naturbelassenen
hundertjährigen
Buchenwäldern,
gehört
dazu.
Da
der
Gipfel
des
Piekberges
etwas
abseits
der
touristischen
Pfade
liegt,
darf
er
nicht
betreten
werden.
Ein
Ranger
und
der
Revierförster
von
Jasmund
Rico
Markmann
wachen
auf
die
Einhaltung
der
Ordnung.
Unter
den
gegebenen
Umständen
käme
die
Beschreibung
einer
„
Gipfelbesteigung
“
einer
Selbstanzeige
gleich.
Ungeachtet
dessen
gibt
es
im
World
Wide
Web
Informationen
und
Bilder,
die
ich
bei
meiner
Recherche
gefunden
habe:
Vor
etwa
einhundert
Jahren
dachte
man
darüber
nach,
auf
dem
Piekberg
einen
Ausguck
aufzustellen
und
den
umliegenden
Wald
zu
fällen.
Dieser
Gedanke
wurde
dann
glücklicherweise
wieder
fallen
gelassen.
Heutzutage
findet
man
auf
dem
höchsten
natürlichen
Punkt
der
Insel
einen
Markierungsstein
als
Geodätischen
Festpunkt
und
einen
Metallpfosten
vor.
Abwegige
Besucher
haben
zusätzlich
noch
ein
kleines
Gipfelkreuz
aus
Ästen
errichtet
und
es
gab
auch
welche,
die
mit
dem
Fahrrad
da
waren.
Nach
der
Wanderung
entlang
eines
Reitweges
radeln
wir
zur
Victoriasicht.
Der
letzte
etwa
300
m
lange
Abschnitt
wird
zu
Fuß
zurückgelegt,
denn
Radfahren
ist
hier
verboten.
An
der
Gaststätte
in
der
Senke
werden
die
Bikes
abgestellt.
Von
der
nur
wenige
Hundert
Meter
vom
Königstuhl
entfernten
Victoriasicht
gibt
es
einen
einzigartigen
Ausblick
auf
den
Königstuhl,
die
Kreidesteilküste
und
auf
die
See.
Hier
genossen
schon
König
Wilhelm
IV
von
Preußen
und
seine
Gattin
Victoria
den
Blick
auf
den
Königsstuhl
und
die
Kreidesteilküste.
Ein
Gedenkstein
erinnert
daran.
Im
Gegensatz
zum
Betreten
des
Königstuhls
(9,50
€!)
kostet
der
Blick
von
der
Victoriasicht
keinen
Cent!
Etwas
weiter
oben
findet
man
noch
einen
weiteren
sehr
guten
Foto-
und
Aussichtspunkt.
Übrigens
mussten
die
Rügener
Herrscher
längst
vergangener
Zeiten,
so
erzählt
die
Sage,
diesen
Felsen
von
der
Meeresseite
erklimmen.
Wahrscheinlich
hat
der
weithin
bekannte
Felsen
aber
seine
Namen
vom
schwedischen
König
Carl
den
XIII,
der
1715
auf
einen
Stuhl
sitzend,
eine
Seeschlacht
seiner
Flotte
gegen
die
Dänen
befehligte.
Unser
Besuch
zur
späten
Tagesstunde
hat
den
Vorteil,
dass
es
kaum
Touristen
gibt,
die
einem
die
Sicht
versperren
und
die
Ruhe
stören.
Gegen
18:00
Uhr
radeln
Brigitte
und
Erich
zurück
nach
Sassnitz.
Unsere
Tagesetappe
endet
beim
Kilometerstand
88.
Nach
dem
Abendessen
wird
bei
einem
Glas
Wein
das
Fußball
WM
Viertelfinalspiel
Brasilien
gegen
Belgien
(1:2)
gesehen,
dann
endet
dieser ereignisreiche Tag.