GIPFELBLICKE
© Erich Arndt
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Gipfelblicke
auf die Bezirke der DDR
MAGDEBURG
Geografie:
Der
Brocken
ist
der
höchste
Berg
Norddeutschlands.
Nachdem
er
während
des
Kalten
Krieges
Sperrgebiet
war,
wurde
er
nach
der
Wende
1989
eines
der
zentralen
Fremdenverkehrsziele
im
Harz.
Insbesondere
die
gute
Erschlossenheit
mit
Wanderwegen
und
die
bis
auf
den
Gipfel
führenden
Brockenbahn
begründen
diese
Beliebtheit.
Unsere Aufstiegsroute:
Der
erste
Abschnitt
unserer
Brockenetappe
führte
mit
dem
Rad
von
Friedrichsbrunn
nach
Wernigerode
(37
km).
Vom
Hotel
Schanzenhaus
in
der
Straße
Zwölfmorgental
30
ging
es
dann
entlang
der
L100
über
die
Orte
Drei
Annen
Hohne
nach
Schierke.
Am Ortsausgang von Schierke folgten wir der Brockenstraße bis zum Gipfel.
Unsere Abstiegsroute:
Wie Auffahrt.
Anstrengung:
Gute
Kondition
und
Ausdauer
sind
erforderlich,
da
etwa
1.000
Höhenmeter
(von
Wernigerode), verteilt auf 27 km mit Anstiegen bis 14%, zu bewältigen sind.
Ausrüstung:
Wander- bzw. Fahrradausrüstung und Wetterschutzkleidung.
Gefahren:
Ggf. Nebel (ca. 300 Tage im Jahr)
Bemerkungen:
Inklusive
der
Radtour
haben
wir
den
Brockengipfel
nunmehr
zum
fünften
Mal
bestiegen.
Der
85-jährige
Benno
Schmidt,
besser
bekannt
als
Brocken-Benno,
wanderte
am
1.
Mai
2018
von
Schierke
aus
bereits
zum
8.460
Mal
auf
den
Höchsten im Harz.
Chapeau!
Letzte Aktualisierung: 05.10.2018
im Kontext der Geschichte
Jeder
dritte
Deutsche
leidet
an
Schlafstörungen,
so
die
Statistik.
Brigitte
und
Erich
reihen
sich
vor
dem
Dritten
ein,
denn
die
Nacht
in
der
Friedrichsbrunner
Ferienanlage
verlief
entspannt
und
ohne
Störungen.
Es
ist
der
1.
Mai,
der
„
Kampftag
der
Werktätigen
“,
wie
er
in
der
DDR
genannt
wurde.
Da
werden
Erinnerungen
wach:
An
diesem
Tag
defilierten
die
„
Arbeitskollektive
“
und
Schulklassen
Jahr
für
Jahr
an
winkenden
Funktionären,
sowjetischen
Offizieren
und
Veteranen
auf
der
Tribüne
vorbei,
die
keinen
sehnlichsten
Wunsch
hatten,
als
in
Ruhe
gelassen
zu
werden.
Die
Leute
auf
der
Straße
winkten
zurück,
damit
man
sie
in
Ruhe
lässt
–
Handgrüße
mit
unterschiedlicher
Deutung.
Zum
Glück
haben
sich
die
Zeiten
geändert!
Gegen
7:30
Uhr
wird
von
uns
das
gut
bestückte
Büfett
geplündert
und
eine
Stunde
später
rollen
die
Räder
in
Richtung
Wernigerode.
Mein
GPS
führt
uns
auf
Waldwege
durch
Mischwälder.
Doch
da
gibt
es
ein
Problem:
Da
ich
die
Einstellung
–
unbefestigter
Weg
–
am
GPS
nicht
gesperrt
habe,
landen
wir
auf
einem
unpassierbaren
Pfad.
Die
Route
wird
korrigiert
und
schon
geht
es
in
einer
Schussfahrt
über
die
L
240
nach
Thale
hinab.
Gegen
10:15
Uhr
ist
Blankenburg
erreicht
und
eine
Dreiviertelstunde
später,
nach
33
km,
passieren
Brigitte
und
ich
das
Ortseingangsschild
von
Wernigerode.
Bis
zum
Hotel
Schanzenhaus,
das
sich
in
der
Straße
Zwölfmorgental
30
befindet,
sind
es
noch
weitere
4
km,
die
mit
einer
kleinen
Bergfahrt
enden.
Vor
der
Mittagsstunde
ist
die
Unterkunft
erreicht.
Nach
der
Anmeldung
werden
die
Satteltaschen
deponiert,
dann
startet
die
Gipfeltour
zum
Brocken.
Der
erste
Abschnitt
auf
der
L100
führt
ca.
10
km
und
350
Höhenmeter
bis
nach
Drei
Annen
Hohne.
Nach
einer
Fahrstunde
ist
die
Auffahrt
bewältigt.
Die
folgende
halbe
Stunde
geht
es
etwas
moderater
zu,
denn
bis
nach
Schierke
sind
knapp
80
Höhenmeter,
verteilt
auf
6,5
km,
zu
meistern.
Gegen
13:30
Uhr
radeln
Brigitte
und
ich
auf
der
Brockenstraße
durch
den
Luftkurort,
in
dem
es
schon
empfindlich
kühl
ist.
Am
Ortsausgang
befindet
sich
eine
Schranke,
die
gleichzeitig
die
Grenze
für
Autos
ist.
Ab
hier
sind
Wanderer
und
Radfahrer
unter
sich.
Nochmals
liegen
10
km
und
525
Höhenmeter
vor
uns.
Die
Steigung
ist
zu
Beginn
gering
und
wird
ohne
große
Anstrengung
zurückgelegt.
Am
Wegesrand
lese
ich
ein
Schild:
700
m
NHN.
Bis
zum
Gipfel
muss
also
noch
tüchtig
gestrampelt
werden.
Der
Anstieg
zieht
sich
durch
eine
dicht
bewaldete
Umgebung.
Unterbrochen
wird
die
Idylle
von
dem
der
Brockenstraße
kreuzenden
Eckerlochstieg.
Doch
was
sich
da
den
Augen
zeigt,
gleicht
einem
Schlachtfeld:
Hunderte
Fichten
sind
abgebrochen,
entwurzelt,
umgelegt.
Was
der
Borkenkäfer
nicht
schafft,
hatte
an
vielen
Stellen
im
Nationalpark
der
Orkan
Friederike,
der
im
Januar
über
das
Areal
fegte,
geschafft.
Er
hat
regelrechte Schneisen in den Wald geschlagen.
Die
Brockenstraße
macht
einen
weiteren
Knick,
es
geht
über
eine
kleine
Brücke.
Danach
kommt
ein
kurzer
Abschnitt,
der
eine
Fernsicht
erlaubt.
Ich
erkenne
den
Wurmberg
bei
Braunlage,
den
Brigitte
und
ich
am
11.11.2013
erklommen
haben.
Damals
gab
es
auf
seinem
Gipfel
noch
eine
weit
sichtbare
Skisprungschanze.
Die
Schienen
der
Brockenbahn
werden
gequert.
Die
Lock
ist
noch
fern,
ihr
Pfeifen
kann
man
jedoch
schon
hören.
Wer
sowohl
zum
Wandern
als
auch
zum
Radfahren
zu
faul
ist,
fährt
mit
der
Brockenbahn.
Ab
Wernigerode
kostet
die
Fahrt
nur
41,00
€/pro
Person!!!
800
m
NHN
sind
geschafft.
Wir
kommen
an
einem
kleinen
Platz
vorbei,
an
dem
die
Pferdekutschen
(eine
weitere
Möglichkeit,
um
auf
den
Gipfel
zu
kommen)
einen
Zwischenstopp
einlegen.
Der
folgende
steile
Abschnitt
hat
eine
über
10%-Steigung
und
ist
für
mich
eine
echte
Herausforderung.
Die
Kettenschaltung
wird
ausgereizt:
Tretkurbel
kleinster
Kranz,
Hinterradnabe
größter
Kranz.
Etwas
Erholung
bietet
der
sich
anschließende
flachere
Abschnitt
-
das
sogenannte
Brockenbett. Auf
der
rechten
Seite
führt
der
Glashüttenweg
Richtung
Drei
Annen
Hohne
hinab.
Brigitte,
die
mit
dem
Pedelec
bereits
vorangeradelt
ist,
und
ich,
folgen
dem
Straßenverlauf.
Eine
weitere
steile
Rampe
wird
gemeistert.
Bis
zur
magischen
1.000-Meter-Marke
sind
die
Anstiege
dann
etwas
gelinder.
Mit
zunehmender
Höhe
ändert
die
Natur
ihr
Bild:
Es
wird
„
alpiner
“,
Krüppelfichten
dominieren.
Die
Querung
eines
zweiten
Schienenübergangs
leitet
zugleich
den
letzten
und
steilsten
Kilometer
ein.
Es
geht
nun
im
Schnitt
mit
über
10%
Steigung
dem
Gipfel
entgegen.
Dass
der
Brocken
ein
beliebtes
Ausflugsziel
ist,
wird
jetzt
mehr
als
deutlich,
denn
der
Goetheweg
mündet
hier
auf
die
Brockenstraße
-
eine
Flut
von
Wanderern
muss
ständig
umkurvt
werden.
Bei
einer
Wetterschutzhütte
macht
die
Straße
eine
Rechtskurve.
Am
Weg
steht
ein
Schild:
1.100
NHN.
Die
Steigung
erreicht hier
teilweise 14%.
Die
letzten
Kraftreserven
werden
mobilisiert,
denn
der
markante
Sendeturm,
der
Bahnhof
und
die
Wetterwarte
sind
schon
zu
sehen.
Brigitte
winkt
mir
zu.
Gemeinsam
schieben
wir
auf
dem
Plateau
unsere
Räder
zum
Gipfelfelsen
inüber.
Das
geografische
Tagesziel,
der
höchste
Punkt
im
ehemaligen
DDR-Bezirk
Magdeburg,
der
1.142
m
hohe
Brocken,
ist
um
15:00
Uhr
erreicht.
65
km
stecken
nach
dem
Start
in
Friedrichsbrunn
in
den
Beinen,
doch
alle
Mühen
sind
auf
dem
Gipfel
vergessen.
Obwohl
es
auf
dem
Brocken
eine
herrliche
Fernsicht
gibt,
lassen
uns
die
Temperaturen
um
die
6°C
und
der
kalte
Wind
nicht
lange
verweilen.
Die
obligatorischen
Fotos
werden
gemacht,
dann
geht
es
nach
einer
Rast
auf
gleicher
Strecke,
nur
wesentlich
entspannter,
nach
Wernigerode
zurück.
Am
Bahnhof
ordern
Brigitte
und
ich
noch
einige
Getränke,
bevor
der
„
Kampftag,
1.
Mai
“,
nach
geradelten 98 km im Hotel Schanzenhaus endet.
Das
Abendessen
schmeckt
hervorragend.
Im
deutschen
Fernsehen
ist
der
1.
Mai
ein
blutiger
Feiertag,
denn
es
laufen
acht
alte
„
Tatort
“–Wiederholungen.
Gemütlich
mit
einem
Glas
Rotwein
im
Bett
sitzend,
sehen
wir
uns
den
Thriller
Zielfahnder
–
Flucht
in
die
Karpaten
an, und lassen so den Tag der „
Königsetappe
“ ausklingen.
Die höchsten natürlichen Erhebungen in den ehemaligen Bezirken der DDR
Im Reisetagebuch geblättert
(Dienstag, 01.05.2018)
Kampftag 1. Mai