GIPFELBLICKE
                    © Erich Arndt
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 KARL-MARX-STADT
Geografie: Der    Fichtelberg     erhebt    sich    innerhalb    des    Mittleren    Erzgebirges    im    Naturpark Erzgebirge/Vogtland    rund    1,5 km    nördlich    der    Staatsgrenze    zu    Tschechien.    Am südlichen    Bergfuß    liegt    mit    dem    Kurort    Oberwiesenthal    im    Pöhlbachtal    die höchstgelegene   Stadt   Deutschlands.   Etwa   4 km   südsüdöstlich   erhebt   sich   mit   dem tschechischen   Klinovec   ( Keilberg ;   1244 m)   die   höchste   Erhebung   des   Erzgebirges.   Zu   DDR-Zeiten   war   der   Fichtelberg   der   höchste   Berg   der   DDR   und   gehörte   zum Bezirk Karl-Marx-Stadt.                                                          Unsere Anfahrts- und Auffahrtsroute: Von Oberwiesental aus folgen wir etwa 6 km der Karlsbader- und dann der Fichtelbergstraße bis zum Gipfel. Unsere Abfahrtsroute: Wie Auffahrt, danach Weiterfahrt nach Cranzahl zur Bahnstation.  Anstrengung: Lange und anspruchsvolle Tour (über 100 km). In der Summe müssen ca. 1.800 Höhenmetern bewältigt werden. Ausrüstung: Wander- bzw. Radlerausrüstung.   Gefahren: Auf der Strecke gibt es steile Abfahrten, die mit Gepäck gemeistert werden müssen. Bemerkungen: Auf   dem   Gipfel   des   Fichtelbergs   stehen   das   Fichtelberghaus    mit Aussichtsturm,   eine Wetterwarte   und   eine   markante   Station   der   Königlich-Sächsischen   Triangulation   von 1864,     mit     der     Vermessungen     von     regionaler     und     überregionaler     Bedeutung durchgeführt     wurden.     Über     die     Ostflanke     des     Berges     führt     die     Fichtelberg- Schwebebahn von Oberwiesenthal bis nahe an den Gipfel.  
Letzte Aktualisierung: 05.10.2018
  im Kontext der Geschichte
Im Reisetagebuch geblättert (Donnerstag, 02.08.2018)                                                                                               Radtour zum höchsten Aussichtspunkt Sachsens 
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Die höchsten natürlichen Erhebungen in den ehemaligen Bezirken der DDR
Blick auf den Fichtelberg vom Ortseingang Oberwiesenthal Der Gipfel ist erradelt
Unsere   Königsetappe “,   die   Kammtour   über   das   Erzgebirge   beginnt in    Altenberg,    der    alten    Bergarbeiterstadt    im    Osterzgebirge.    Nach geruhsamer   Nacht   und   gutem   Frühstück   in   der   Pension   Bergglöck’l   treten   Brigitte   und   ich   ab   7:45   Uhr   auf   die   Pedalen.   Wie   an   den Vortagen      ist      es      sonnig      und      hochsommerlich      warm.      Unser geografisches   Ziel   ist   der   1.215   m   hohe   Fichtelberg,   der   einst   höchste Berg   des   DDR-Bezirkes   Karl-Marx-Stadt   und   zugleich   der   höchste natürliche   Punkt   in   der   ehemaligen   DDR.   Bei   der   Tour   kann   man   von einer   Gipfelfahrt   sprechen,   denn   1.812   Höhenmeter,   verbunden   mit einem ständigen Auf und Ab, sind zu bewältigen. In   Altenberg   geht   ein   letzter   Blick   hinüber   zur   Sommerrodelbahn, dann   folgen   wir   der   Rehefelder   Straße,   die   hinaus   aus   dem   Kurort führt.   Obwohl   die   Straße   wegen   Bauarbeiten   gesperrt   ist,   dürfen   die Radler   den   Bauabschnitt   passieren.   Erfrischend   geht   es   am   Morgen nach   leichtem   Anstieg   135   Höhenmeter   durch   Fichtenwälder   bergab nach    Rehefeld-Zaunhaus.    Dort    kehrt    sich    die    Talfahrt    in    eine Bergfahrt    um.    Da    in    den    folgenden    100    km    30    Orte    durch    eine landschaftlich   reizvolle   Gegend   durchfahren   werden,   möchte   ich   im folgenden   Text   nur   einige   Dörfer   und   Städte   benennen.   Nach   etwa zwei   Stunden   sind   30   km   geradelt,   die   Bergstadt   Sayda,   die   zwischen den Tälern der Freiberger Mulde und der Flöha liegt, ist erreicht. Zu     diesem     Zeitpunkt     haben     wir     uns     in     Holzhau     entschieden, halbstündig     eine     Trinkpause     einzulegen     und     nicht     mehr     über unbefestigte     Wald-     und     Wiesenwege     zu     radeln,     sondern     die Hauptwege   nahe   der   sächsisch-böhmischen   Grenze   zu   nutzen.   Nach weiteren     10     km     Berg-     und    Talfahrt     ist     das    Weihnachts-     und Spielzeugland,    die    Region    um    die    Städte    Seiffen    und    Olbernhau, erreicht.     Hier     befindet     sich     das     Zentrum     des     weltberühmten erzgebirgischen        Kunsthandwerks        und        die        Heimat        der Spielzeugmacher.   Brigitte   und   ich   radeln   durch   Olbernhau,   die   Stadt der   sieben   Täler “.   Der   Ort   hat   den   Beinamen   erhalten,   weil   er   im   Tal der    Flöha    und    ihrer    Nebentäler    liegt,    deren    Bäche    in    die    Flöha münden.    Weiter    geht    es    nach    Marienberg.    Zwischen    den    Dörfern Blumenau   und   Sorgau   müssen   150   Höhenmeter   am   Stück   bewältigt
werden.   Ich   komme   an   meine   Grenze   und   muss   teilweise   das   Rad schieben.   Der   Anstieg   von   Hüttengrund   nach   Marienberg,   der   Stadt im   Mittleren   Erzgebirge,   wird   jedoch   gemeistert.   Wir   radeln   in   der Großen   Kreisstadt   am   quadratischen   Marktplatz   mit   dem   Denkmal des    Herzogs    Heinrich    vorbei    und    folgen    dann    etwa    25    km    der Staatsstraße    221    bis    nach    Kühberg.    Es    sei    vermerkt,    dass    es    auf diesem   Abschnitt    524    m    aufwärts    und    383    m    abwärts    geht.    Die nächsten   Kilometer   werden   auf   der   Bundesstraße   95   geradelt.   Auf den   Wegweisern   ist   das   Etappenziel   bereits   ausgewiesen.   Die   Orte Bärenstein,   Niederschlag   und   Hammerunterwiesenthal   folgen.   Da   die Zufahrt    nach    Oberwiesenthal    durch    Straßenbauarbeiten    für   Autos gesperrt   ist,   haben   die   Radler   nicht   nur   freie   Fahrt,   sondern   auch frische   Höhenluft.   Um   15:30   Uhr   stecken   95   km   in   den   Beinen,   der Ortseingang     von     Oberwiesenthal,     der     höchstgelegenen     Stadt Deutschlands,   ist   erreicht.   Im   EDEKA-Markt   wird   die   Versorgung gesichert,   dann   beginnt,   mit   einigen   Kilos   mehr   in   den   Packtaschen, das   Finale.   Über   die   Karlsbader-   und   Fichtelbergstraße   geht   es   6   km     bergauf    zum    Gipfel.    Während    Brigitte    tapfer    strampelt    und    die letzten   Energiereserven   aus   sich   und   dem   Pedelec   herausholt,   muss Erich an einigen Stellen der Auffahrt schieben - er ist k.o.: Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt. Wer sein Fahrrad ehrt, der fährt. Der   einzigartige   Ritt   auf   der   erzgebirgischen   Pultscholle   endet   nach der   Bewältigung   der   letzten   Meter   einer   schönen   Rampe,   um   17:15 Uhr   auf   dem   Gipfel   des   Fichtelberges.   Der   Kilometerzähler   zeigt   die Zahl   103   an,   die   reine   Fahrzeit   betrug   6   Stunden   und   50   Minuten. Abgekämpft      aber      glücklich      checken      Brigitte      und      ich      im Fichtelberghaus   ein   und   beziehen   in   der   dritten   Etage   das   Zimmer 311.   Der   Blick   aus   dem   Fenster   bietet   eine   grandiose   Sicht   über   die Region.   Im   Tal   liegt   Oberwiesenthal   und   auf   der   böhmischen   Seite des   Gebirges   erhebt   sich   der   1.244   m   hohe   Klinovec   (Keilberg).   Wie zur    Belohnung    erleben    wir    das    Naturschauspiel    Sonnenuntergang vom   höchsten   Aussichtspunkt   Sachsens.   Nach   dem   Abendessen   ist nur   noch   Entspannung   im   Bett   angesagt.   Auf   ein   Bierchen   und   ein Glas Wein wird dabei natürlich nicht verzichtet.
Unsere "Königsetappe" im Erzgebirge Ein Stück geht es auf dem Kammweg entlang Im Mittleren Erzgebirge unterwegs Da kann man bei der Hitze fast neidisch werden Noch sind wir nicht niedergeschlagen Unser Ziel ist schon zu sehen Das letzte Stück zum Gipfel geht es die Fichtelbergstraße hinauf Zum Finale gehts noch eine kleine Rampe hinauf Im Fichtelberghaus beziehen wir Quartier Blick aus dem Zimmer 311 Blick auf den Keilberg in Tschechien Nicht die Orientierung verlieren Die Gipfelfläche ist am Abend menschenleer  Der höchste geodätische Referenzpunkt in Sachsen Königlich-Sächsische Triangulation von 1864 Ein Erlebnis: Sonnenuntergang auf dem Fichtelberg Am Freitag gehts nur noch bergab...