Hans Meyer hat am 6. Oktober 1889, dem Gipfeltag, am Kraterrand einen Stein in seinen Rucksack gelegt. Nach der Rückkehr nach Deutschland wurde das Erinnerungsstück geteilt. Die eine Hälfte hat er auf eine schwarze Marmorplatte heften lassen und behalten. Die zweite Hälfte überreichte er in feierlicher Atmosphäre dem deutschen Kaiser. Wilhelm II. war so entzückt, dass er den schwarzen Lavastein im Muschelsaal des Schlosses Sanssouci in eine Wand einsetzen ließ. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten Restaurierungsarbeiten im Saal durchgeführt werden, dabei wurde festgestellt, dass der Stein vom Kilimandscharo fehlte. Die Lösung für das Dilemma lag auf der Straße, denn ein ähnlich aussehender dunkler Brocken wurde statt des Originalsteins eingesetzt.
Unter diesen Umständen kann man nur noch das Halbstück vom Erstbesteiger des höchsten Berges Afrikas betrachten. Anlässlich seines 150. Geburtstags hatte das Leibnitz Institut für Länderkunde (IfL) in Leipzig eine Ausstellung zu Leben und Wirken Hans Meyers konzipiert. Die Schau mit mehr als 400 Exponaten ( u.a. mit Meyers Steinhälfte) war vom 11. November 2008 bis 1. März 2009 im Naturkundemuseum Leipzigzu sehen. Bis zum 14. Mai 2017 befand sich der Lavastein im Deutschen Historischen Museum in Berlin. In der Ausstellung Deutscher Kolonialismus – Fragmente seiner Geschichte und Gegenwartwar er zu sehen. Der Stein befindet sich in Privatbesitz von Wolfgang Benn. Hans Meyer war sein Urgroßvater, der auf dem Leipziger Südfriedhof beerdigt ist.
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